Sonntag, 5. November 2017

Feindesliebe

Vom Vergelten  

38 Ihr habt gehört, dass gesagt is: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.  
Matthäus 5, 38-42




Feindesliebe. Kaum etwas ist so schwer zu verstehen, wie die Liebe, die über die Nächsten- und Bruderliebe hinausgeht. Doch Jesus will zeigen, dass man Böses nicht mit Bösem bereinigen kann. Dass nur das Gute das Böse überwindet und so alles Böse mit Gutem "vergolten" werden muss, um den ewigen Kreislauf von Rache und Vergeltung zu durchbrechen. 

Von der Feindesliebe 

 43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. 
Matthäus 5, 43-48 
Der 21. Sonntag nach Trinitatis empfiehlt einen ganz anderen Widerstand: die Wahrheit beim Namen zu nennen und für den Frieden einzutreten. Das ist kein feiges Hinnehmen, sondern eine mutige Entscheidung, mit anderen Waffen zu kämpfen: Mit dem Gebet für das Wohlergehen der Eroberer und mit der Bereitschaft, das Böse mit Gutem zu überwinden. Manche meinen, das gelte nur im Privaten. Doch käme nicht mancher Konflikt erst gar nicht auf, wenn Gerechtigkeit geschähe? Liefe nicht manche Aggression ins Leere, wenn sie durch Freundlichkeit entkräftet würde? Verständlich, dass diese Botschaft immer wieder zu Dissonanzen führt, auch unter Christen. hier

Natürlich ist es einfacher jemanden etwas zu schenken, den man mag und der einem vielleicht auch schon mal etwas geschenkt hat; einfacher jemandem zu helfen, den man mag und der einem vielleicht auch schon mal geholfen hat. Es ist viel einfacher jemandem zu verzeihen, den man mag und nachzugeben, wenn man denjenigen mag; einem Freund, einem Familienmitglied, irgendjemand dem man nahe seteht. Aber wie schon vor rund 2000 Jahre so gilt auch heute: das ist keine besondere Leistung. Eine Leistung ist es denjenigen diese "Güte" zukommen zu lassen, die sie nicht verdient haben, denen, die uns fremd sind, uns "verletzt" haben, aber auch denen, für die diese "Gnade" das einzige ist um den Kreislauf des "Bösen" zu druchbrechen. 
8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. 
Micha 6,8

Einen schönen Sonntag Euch!

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen