Sonntag, 24. Juni 2018

Ehe und Ehebruch

 


In dieser Woche beschäftigte uns das Thema Ehe auf eine ganz andere Weise, wie je zuvor. Gleich bei zwei befreundeten Paaren, mit denen wir so eng befreundet sind, dass wir sie zur Familie zählen, steht das Wort Trennung im Raum. In einem Fall wurde das sechste Gebot gebrochen.

Du sollst nicht ehebrechen.
2.Mose 20,14 


Was treibt einen Mann seine Frau zu betrügen. Sexuelle Beziehungen mit anderen Frauen zu suchen, zu finden, zu führen, zu verheimlichen. Energie und Zeit aufzuwenden aktiv etwas zu tun, von dem man eigentlich annehmen sollte, dass jeder weiß wie verwerflich das ist. Etwas zu suchen, das man seinem Ehepartner feierlich versprochen hat nicht zu tun.
Die vermeintlich „einfache“ Antwort, die leider viel zu oft gegeben wird ist die: Es funktioniert nicht (mehr) so in der Ehe, der Sex sei nicht mehr so gut/ausreichend/oft/erregend oder was auch immer. Es sei einfach so passiert.


Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten. 
Hebräer 13,4

Doch das ist eine Entschuldigungsstrategie. Es externalisiert die Verantwortung für das eigene Tun. Schiebt es auf die Umstände, die Verhältnisse, die Beziehung. Im schlimmsten Fall wird die Schuld am Fremdgehen des einen als Schuld des anderen verstanden. Im besonderen wenn Männer ihre Frauen betrügen hören wir immer wieder, sie hätte sich gehen lassen, würde nicht mehr so aussehen wie zuvor, hätte nie Lust und nie Zeit und würde sich immer nur um die Kinder kümmern… Und dann kam da eine andere, die ihn versucht hatte… Die Versuchung wird viel zu oft der Frau zu geschoben. Schon Eva versuchte Adam. Der Mann war gänzlich unschuldig. Wie kann man auch erwarten, das er für seine eigenen Entscheidungen und Handlungen die Verantwortung übernimmt, da war ja schließlich eine Frau beteiligt… Die Frau ist aktiv in der Unterlassung des Gewünschten und aktiv in der Verführung des armen Mannes. Der Geschlechterdualismus ist himmelschreiend.
Doch dass da etwas viel tieferes falsch läuft, dass es da ganz andere Probleme geben muss, das wird beiseite geschoben. Was bringt einen dazu alle Moral zu vergessen, ja gar in diesem Fall aktiv zur Seite zu schieben und sich bewusst für etwas zu entscheiden, von dem man weiß, dass es denjenigen, den man ja eigentlich liebt, der man vor Gott die Treue geschworen hatte, die Mutter seiner Kinder so schwer zu verletzen; Sünde zu begehen und nicht zu bereuen, nicht Wiedergutmachung zu suchen , nicht Buße zu tun sondern die Schuld von sich zu schieben, zu handeln, als wäre dies normal und würde nichts bedeuten.

Und er sprach: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.
All dies Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen unrein. 
Markus 7,20-23 

Doch was hätte anders laufen können? Wie würden wir anders handeln? Eins ist klar, Ehebruch ist keine Lösung! Für kein Problem. Wir müssen uns selbst fragen: was für ein Mensch möchten wir sein? Was für eine Moral möchten wir verfolgen? Wollen wir Jesus nachfolgen, oder nicht?
Und wenn ich von mir selbst annehme, dass so etwas auf keinen Fall passieren würde, weder aktiv noch passiv, weder gesucht noch gefunden, weder in Tat noch in Gedanken, dann muss ich zu allererst ehrlich zu mir und meinem Ehepartner sein. Ich muss auf meinen Partner zukommen und teilen können, wenn ich unzufrieden bin, wenn mich etwas beschäftigt oder ich etwas anders will. Aber ich muss auch ertragen können, wenn mein Ehepartner auf mich zukommt, mit mir teilt, womit sie/er unzufrieden ist, was sie/ihn beschäftigt und was ich an mir ändern sollte, da es Konfliktpotential trägt. Wir müssen uns beide eingestehen, wenn wir Hilfe brauchen. Wir müssen uns beide finden, und lernen einzusehen, dass das Leben eben manchmal nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was uns verbindet, auf das was wir uns versprochen haben vor dem Herrn.

Aber wer mit einer Frau die Ehe bricht, dem fehlt der Verstand. Wer sein Leben ins Verderben bringen will, der tut das.  
Sprüche 6,32
Der Zweck einer Ehe ist nicht ein großes Fest zu feiern und wenn man unzufrieden ist alles zu beenden. Der Zweck besteht darin Beständigkeit zu schaffen und zusammenzuhalten, eine Einheit zu formen und für einander einzustehen, in Guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet.

So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
Matthäus 19,6

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