Seid dankbar… dankbar für das was Ihr habt, Denn es ist nicht selbstverständlich, dass ihr es habt. Nicht nur die Ernte jetzt im Herbst und unser täglich Brot, sondern all das was Ihr für selbstverständlich annehmt: der „Luxus“, in dem wir Leben, Wohnung, Haus, Kleidung, Nahrung… aber auch unsere Gesundheit, unsere körperliche Unversehrtheit, die Sicherheit, in der wir leben. Auch wenn es Böses gibt, sind wir in unserem Land doch relativ sicher, relativ sicher vor Hunger, Obdachlosigkeit, Gewaltverbrechen und Übergriffen. Klar, könnte alles immer besser sein, klar, könnte es keine Menschen die daran leiden geben… Solange sich Menschen für das Böse entscheiden, wird es auch immer Leidtragende geben…
Alles in allem geht es uns gut und wir sollten auch und besonders Gott dafür dankbar sein. Das war Teil unseres Gottesdienstes heute.
Alles in allem geht es uns gut und wir sollten auch und besonders Gott dafür dankbar sein. Das war Teil unseres Gottesdienstes heute.
Wofür seid Ihr dankbar?
Ich bin dankbar für meinen Mann, der versucht ein guter Ehemann und Vater zu sein. Ich bin dankbar für unser Zuhause, auch wenn wir irgendwann demnächst etwas mehr Platz brauchen. Ohne Zuhause wäre es viel, viel schlimmer als jetzt mit etwas wenig Platz für vier… Ich bin dankbar für unser tägliches Essen, auch wenn der Garten viel Arbeit macht. Ich bin dankbar für meine Arbeit, auch wenn sie schlecht oder gar nicht bezahlt ist. Wenn die Kinder in meiner Spielgruppe etwas neues lernen, neue Erfahrungen machen oder auch nur einfach einen Keks ergattern und sich diebisch freuen, freue ich mich mit ihnen.
Besonders dankbar bin ich für meine Kinder. Es ist nicht selbstverständlich so liebe Kinder zu haben, oder überhaupt Kinder zu haben. Sie sind ein Geschenk Gottes. Die beiden haben mich erst zu dem gemacht, was und wer ich heute bin. Ich lerne ebenso viel von ihnen, wie sie von mir. Sie sind so hilfsbereit und kümmern sich um andere, sie beschützen schwächere, sie ermahnen, wenn ihnen etwas nicht richtig erscheint, es macht ihnen nichts aus, nicht ins normale Raster zu passen. Sie lachen und quietschen vor Freude, grummeln vor Wut, hüpfen vor Aufregung, verstecken sich, wenn sie ins Bett sollen und streicheln mir den Bauch oder Kopf, wenn es mir nicht gut geht und sagen mir, wie lieb sie mich haben.
Und ja, manchmal merkt man erst in wie sehr man sich an das, was man hat gewöhnt hat, wie sehr man es als normal ansieht, wenn sich etwas verändert. Unsere Kleine geht seit Mitte September in den Kindergarten. Sie will jetzt ein großes Mädchen sein. Doch wie sehr sie mir fehlt merke ich erst jetzt, wenn sie vormittags nicht mehr Zuhause ist. Beim Großen dauerte es damals fast ein halbes Jahr bis ich mich zuhause nicht mehr alleine fühlte, mich ständig fragte was er wohl macht und wie es ihm geht.
Manchmal gibt es auch Schrecksekunden, in denen man merkt, wie gesegnet man doch ist und wie schnell alles vergehen könnte. Wenn der Große im Herbstmarkt plötzlich in der Menge verschwindet, man ihn nicht mehr sieht und kurz Panik aufkommt, bis man merkt, dass er friedlich bei den Schafen im Heu liegt und sich eingegraben hat. Oder die Kleine darauf besteht, dass sie alles alleine kann und beim Zähneputzen vom Hocker fällt und mit dem Kopf aufs Klo schlägt. Da bleibt einem das Herz stehen. Man war direkt daneben und doch nicht schnell genug.
So sind wir dankbar, nicht nur für das was wir haben, sondern auch dass wir es „behalten“ dürfen. Dankbar, dass nichts schlimmes passiert war. Dankbar, dass wir so gut leben dürfen.
orientiert am Gottesdienst von M. Martzy
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