Sonntag, 14. Januar 2018

2. So. nach Epiphanias

 

heute ist etwas seltsames in der Kirche passiert.
Und nein, nicht sowas seltsames wie damals gegen Ende letzten Jahres als der Mann sein Gesangbuch in die Ecke pfefferte und wütend raus stürmte, weil der Pfarrer was über Homosexuelle in der Kirche sagte... 
Nein, heute war etwas seltsam schönes.

Eigentlich sollte die Lesung über "alles liegen lassen und Jesus nachfolgen" (Lukas 5,1-11) und die Predigt über "alles liegen lassen und Glauben begründen gehen" (1.Mose 12,1-3) im Mittelpunkt stehen. Aber so war es nicht. Ich glaube die, die den Gottesdienst geplant hatten, hatten damit auch nicht gerechnet. Es war nämlich Allianz Distrikts-Gottesdienst des Netzwerks evangelisch-reformatorisch gesinnter Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften, also eine Menge Leute, die das zusammen geplant und sich viel Mühe mit allem gegeben hatten. 

Was wohl den meisten heute in Erinnerung bleiben wird war ein Lied. Normalerweise kenne ich fast alle Lieder im Gesangbuch und ich war mir kurz nicht sicher, ob es am Regionalteil lag, da wir ja eigentlich zur Lutherischen Landeskirche Bayern gehören aber seit einem Jahr wegen dem tollen Kindergottesdienst dort und dem Mangel an Gottesdiensten hier (nur noch 1-2 Mal im Monat) über die Landesgrenze hinweg nach Württemberg gehen.. Auf jeden Fall kannte ich es nicht und es dauerte nicht lange, bis eine seltsame Stimmung aufkam. Ich war sehr gerührt und als ich so aufschaute seh ich, wie der Frau schräg vor mir die Tränen nur so herunterliefen. Die ältere Dame, die immer mit unserer kleinen Tochter lachte, wenn diese mal nicht den gesamten Gottesdienst verschläft, suchte auch mit Tränen erfüllten Augen nach einem Taschentuch und überhaupt hatten fast alle feuchte Augen. Als ich zu meinem Mann rübersah war auch der keine Ausnahme. Ähnliches hatte ich sonst nur ab und an mal bei "Von guten Mächten" erlebt. Das bewegt auch oft so tief. 

Wie ein Fest nach langer Trauer 

 

Wie ein Fest nach langer Trauer,
wie ein Feuer in der Nacht.
Ein off'nes Tor in einer Mauer,
für die Sonne auf gemacht.
Wie ein Brief nach langem Schweigen,
wie ein unverhoffter Gruß.
Wie ein Blatt an toten Zweigen
ein-ich-mag-dich-trotzdem-Kuss.

So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n. 2x

Wie ein Regen in der Wüste,
frischer Tau auf dürrem Land.
Heimatklänge für vermisste,
alte Feinde Hand in Hand.
Wie ein Schlüssel im Gefängnis,
wie in Seenot - Land in Sicht.
Wie ein Weg aus der Bedrängnis
wie ein strahlendes Gesicht.

So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n. 2x

Wie ein Wort von toten Lippen,
wie ein Blick der Hoffnung weckt.
Wie ein Licht auf steilen Klippen,
wie ein Erdteil neu entdeckt.
Wie der Frühling, wie der der Morgen,
Wie ein Lied wie ein Gedicht.
Wie das Leben, wie die Liebe,
Wie Gott selbst das wahre Licht

So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n. 2x
Text: Jürgen Werth, Musik: Johannes Nitsch
 
 
 

 ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag!

 
 

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